Ankommen in Aschersleben -
Dem Ort und den Bewohnern begegnen
Nach der Teilnahme am IBA-Workshop "Bundesstraßenresidenz" im Mai 2009 um den Schotterplatz an der Steinbrücke und der Präsentation der
Videoarbeit "Conterfeytunge / Lonitzer revisited" beim Abend "Auf Achse!"
im Dezember 2009 im Grauen Hof werden nun die Koffer gepackt
und in Aschersleben gelebt und gearbeitet:
Die Weimarer Künstlerin Verena Hahn bezieht für die
Dauer von drei Wochen die neue Stipendiatenwohnung
des Aschersleber Kunst- und Kulturvereins e.V.
und beschäftigt sich mit dem "Liebenwahnschen Plan".
Die Ergebnisse Ihrer Arbeit werden vom 23. Oktober
bis 12. November 2010 im Grauen Hof zu sehen sein.
Vernissage ist am Freitag den 22.10.2010
19 Uhr in der Galerie Grauer Hof
"LIEBENWAHNSCHER PLAN"
ein Forschungsprojekt vor Ort von Verena Hahn
Galerie Grauer Hof
Am Grauen Hof 1
06449 Aschersleben
25.Oktober bis 12.November 2010
Öffnungszeiten:
Mo. - Do. 10.00 Uhr bis 16.00 Uhr
Fr. 10.00 Uhr bis 13.00 Uhr
Verena Hahn
1977 geboren in Idar-Oberstein, Rheinland-Pfalz
lebt und arbeitet in Weimar und Idar-Oberstein.
Studien an der Haute Ecole d'Art et de Design, Genf
und der Bauhaus-Universität Weimar (Diplom 2010).
In meinen Projekten setze ich mich mit organischem Material auseinander und nutze seit 2005 auch lebende Pflanzen für temporäre, prozessorientierte Installationen.
Ausgangspunkt meiner Arbeiten sind meist der Körper und der (umgebende) Raum, wobei sich der Begriff des Körpers sowie des Raumes auf den sozialen, gesellschaftlichen Aspekt ausdehnen lassen.
Pflanzen werden zum Verbindungsglied zwischen Innen und Außen, zum Mittler zwischen Mensch und Raum.
Seit 2008 beschäftige ich mich in meinem künstlerischen "Forschungsprojekt Wilde Möhre" mit Pflanzen, denen Einfluß auf Fruchtbarkeit und Empfängnis nachgesagt wird.
Während meines Aufenthalts in Aschersleben möchte ich verschiedene Assoziationen des Ortes und der Begegnungen mit den Menschen aufgreifen und zu einer Installation verknüpfen, die sich mit dem Ort, der Zeit, den Pflanzen und Menschen auseinandersetzt.
Verena Hahn
im September 2010
Forschungsprojekt Wilde Möhre
Mit meinem künstlerischen „Forschungsprojekt Wilde Möhre” widme ich mich seit 2007 dem Thema alternativer Verhütungsmöglichkeiten mit Pflanzen.
Die Wilde Möhre im Titel steht exemplarisch für eine Vielzahl von Pflanzen, denen empfängnisverhütende Wirkung nachgesagt wird.
Mich interessieren bei meiner Recherche nicht nur die kulturhistorischen und gesellschaftlichen Zusammenhänge, die mit dem Thema der Empfängnisverhütung allgemein sowie speziell mit Pflanzen verbunden sind, sondern auch das Kennenlernen der Pflanzen und der Austausch mit Anwenderinnen und Experten.
Im ersten Teil meiner Arbeit trage ich die Ergebnisse dieser Recherche in einem Archiv zusammen. Hierbei werden alle Informationen gleichberechtigt nebeneinander gestellt.
Als Quellen dienen beispielsweise historische Kräuterbücher, volkskundliche Überlieferungen, wissenschaftliche Forschungsberichte, naturheilkundliche Studien sowie persönliche Gespräche und das Internet. Aus der Gegenüberstellung der eben genannten Bereiche entstehen neue Verknüpfungsmöglichkeiten, die ich als Ausgangsmaterial für weitere Forschungen nutze.
In einem weiteren Schritt entwickele ich aus diesem Archiv eigenständige künstlerische Arbeiten, die sich installativ, filmisch oder zeichnerisch dem Thema annähern.
In Planung sind derzeit das „Forschungsfeld Wilde Möhre” für die Künstlergärten in Weimar sowie ein „Forschungslabor Wilde Möhre” für den Standort des ehemaligen Klostergartens an der Steinbrücke im Rahmen der IBA Stadtumbau in Aschersleben.
Weitere Informationen zum Forschungsprojekt Wilde Möhre:
Die DRIVE THRU Gallery Aschersleben kehrt zum Abschluß der Projektserie DRIVE IN - MOTEL ASL in die Räumlichkeiten des Grauen Hofs ein und beendet die Serie mit einer Ausstellungs-Kooperation mit dem Aschersleber Kunst- und Kulturverein Akku e.V.. Die Serie umfaßt 6 künstlerische Projekte, die in dem Workshop "Bundesstraßenresidenz" im Jahre 2009 im Grauen Hof zur Entwicklung des Schotterplatzes An der Steinbrücke erarbeitet wurden.
DRIVE IN - MOTEL ASL Serie
(unterstützt von der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt):
1 "Sozialpalast-mobil Tour"
September 2009
Die Künstlergruppe Sozialpalast mit
den Musikern no accident in paradise, Caravanites und Tom Gräbe sowie Ursula Häse und Peter Piek
auf Tour: Parkplatz Herrenbreite / Bestehornstraße, Farbfest Rot / Bauhaus Dessau, Garten GfZK Leipzig
2 "public picnic"
Oktober 2009
Recyclingmöbelprojekt von Oliver Schübbe / OS2 - Designgroup
An der Steinbrücke
3 "THIS WAY OKAY"
Dezember 2010
Neoninstallation von Isamu Krieger (CH)
An der Steinbrücke
4 "Geruchspfad"
Juli 2010
Neun Aromapoller entlang der Ortsdurchfahrt von Gerd Schickerling (Akku e.V.)
5 "A Light Smell of French Fries"
August 2010
Eine Küchenölrecyclingstation von Luc Mattenberger (CH)
An der Steinbrücke
6 "Liebenwahnscher Plan"
Oktober 2010
ein Forschungsprojekt vor Ort von Verena Hahn
in Kooperation mit dem Akku e.V. (Aschersleber Kunst- und Kulturverein)
Grauer Hof
weitere Informationen zum IBA Stadtumbau Sachsen Anhalt 2010:
http://www.iba-stadtumbau.de/index.php?iba2010-de