BLUESARCHIV 2010

17. HERBSTBLUES - FESTIVAL IM GRAUEN HOF

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"Mit dem Blues in den Herbst"

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Grauer Hof - Herbstbluesfestival 2010
Good old Blues Brothers Boys Band

 

Die Kooperation des AKKU und der LAGA hat sich auch für die Bluesfreunde in Aschersleben bezahlt gemacht, denn vom

01. – 03. Oktober fand das Herbstbluesfestival 2010 statt.

 

Eröffnet wurde das Festival mit einem Paukenschlag, der jedoch vom Ascherslebener Publikum nicht richtig wahr genommen wurde. Das wiederum war sehr schade, denn auf der großen Bühne auf der Herrenbreite waren die Good Old Blues Brothers Boys Band zu Gast.

 

Als die „Kleine“ Blues Big Band ihre beeindruckende Show vom Stapel ließ, fanden sich nur wenige Zuschauer an der großen Bühne ein.

Die Hallenser haben sich ganz dem Sound und Werk der berühmten Film-Vorbilder verschrieben und ihnen gelang eine nahezu perfekte Kopie.

Mit knackigen Bläsersätzen und einer treibenden Rhythmusgruppe reihten sie einen Klassiker der Kult-Band an den anderen und Jens Thorun sowie Tommy Aderhold ließen das Chaos-Filmbruderpaar Jake und Elwood Blues sowohl stimmlich als auch optisch wieder auferstehen. Von den wenigen Zuschauern hielt es dann auch niemanden auf den Bänken, als die vielen Hits wie "Soulman", "Sweet Home Chicago" oder "Everybody Need Somebody to Love" ins begeisterte Publikum gefeuert wurden.

 

Im Auftrag des Herrn waren schon vor 30 Jahren zwei Herren namens “Blues Brothers“ unterwegs. Wobei Jake - verkörpert von John Belushi - früher als ihm und seinen Fans lieb war, seinem Auftraggeber gegenüberstand. Im Jahr 1984 starb er, nicht aber der Kult um die Band und deren Mission.

Das heilige Feuer hat nun nach vielen Irrwegen seinen Weg in die Herzen von elf mitteldeutschen Musikern gefunden. “THE GOOD OL’ BLUES BROTHERS BOYS BAND“ nennt sich diese außergewöhnliche Reinkarnation der Band um die Gebrüder Blues. Die genreerfahrenen Instrumentalisten und die profess-ionelle Bläsersektion scheuen den musikalischen Vergleich mit dem Original nicht. Die kreischende Röhre von Jens Thorun läßt Jake wiederauferstehen und Tommy Aderhold als Elwood stößt mit seiner Stimme in erstaunliche Grenzbereiche vor.

Das Konzert der “THE GOOD OL’ BLUES BROTHERS BOYS BAND“ war in jedem Fall seine himmlischen Rhythm ’n’ Blues - Revue mit allen Highlights aus dem Repertoire der Blues Brothers. Getreu dem musikalischen Stil des Originals bearbeitete die Band auch Klassiker, die nicht zum Blues Brothers-Programm gehörten. Dies alles wurde umrahmt durch den Entertainer Peter “Cab Calloway“ Brock.

 

Nach diesem Auftakt erfuhr das Festival seine Fortsetzung im Grauen Hof. Dort begann Andrea on the Wings den Abend.

Von der Big Band zum Duo, aber nicht weniger spannend und sehr gefühlvoll der Auftritt von Andra Zöllner und Holger „JOSA“ Sauerbray.

Andrea überzeugte wir immer mit ihrer glasklaren Stimme. Josa spielte eine wunderbare Gitarre und sein Mundispiel zählt zu dem Besten, was man auf diesem Gebiet in Deutschland hören kann. Entsprechend groß war die Begeisterung nach seinem obligatorischen Solo.
Leider erlebten die Ascherslebener das letzte Konzert dieses Duo, da isch nun die musikalischen Wege von Andrea und JOSA zunächst trennen. Bleibt zu hoffen, dass man sich irgendwann vielleicht wieder zusammenfindet.

 

Der Abend wurde mit den Three Cannon Balls abgerundet. Die Drei Musiker, die zuvor auf der großen Bühne als Bestandteil der „Good old Blues Brothers Boys Band“ zu sehen waren, zeigten hier eine andere Seite Ihres Könnens. Nämlich wie sie auch Akusikblues zelebrieren können.

 

Am Samstag fand das Festival seine Fortführung wieder auf dem LAGA-Gelände mit der Band FiJazzko.

 

FiJazzKo ist eine junge Jazzband aus Staßfurt, die seit ihrer Gründung als Jazz-Trio Ihren
Schwerpunkt im. Swing, Blues, Bossanova, Latin-Rhythmen sieht.

Stilistisch geprägt wird die Band durch Künstler wie Jamie Cullum, Nils Landgren, Joe Zawinul, Thelonious Monk und Antonio C. Jobim. FiJazzKo tritt mit bekannten Jazzstandards auf, spielt aber auch aus der Populärmusik bekannte Titel in neuem Jazzgewand. Seit 2008 begeistern sie auch mit eigenen Songs.

Auf der Kleinen Bühne kümmerte sich Anni Lenz mit Ihrem Programm „Hänschen Goes Jazz“ um die „keinen“ Blues- und Jazzfreunde. Ein spannendes Programm, denn zu hören gab es klassische Kinderlieder die im Blues- und Jazzgewand daherkamen und obendrein brillierte Anni Lenz noch mit ihrer Fähigkeit in diese Lieder ihr grandioses Jodeln einzuarbeiten.

 

Das Jugendjazzorchester erfreute seine Zuhörer auf der Bühne im Wiengarten.

 

Am Abend sorgten dann die Lokalmatadoren, die Autumn Blues Band, für den Stimmungsauftakt im Grauen Hof. Es ist immer wieder ein Erlebnis die Mannen um Michael Berndt zu sehen und zu hören, nicht zuletzt sind sie von Beginn an fester Bestandteil des Festivals.

 

Es folgte europäischer Spitzenblues mit einem Stück USA. Jay Bailey, das sind fünf verschiedene Sounds und mindestens vier unterschiedliche Arten, den Blues zu zelebrieren. Nach der Autumn Blues Band führte Mister Bailey die Bluesnacht fort mit modernem Großstadtblues texanischer Art. Bailey wurde in Deutschland geboren, wuchs in den Staaten auf und infizierte sich unheilbar mit Blues à la Stevie Ray Vaughn und anderen. So ein Sänger und Gitarrist treibt sich bluesmäßig in der Welt rum. Und eines Tages muss eine eigene Band her. Das Trio auf der Zeltbühne ist besetzt mit Schlagzeug, Gitarre und Hammond B3 mit Basspedal. Heraus kommt der Blues für unsere Zeit und an diesem Abend eben für Aschersleben.

 

Die Vorbilder des dann folgenden Musikers, der gleichzeitig auch den Samstag Abend abschloß sind ähnlich wie bei Jay Bailey angesiedelt, als da wären Jimi Hendrix, Johnny Winter und Rory Gallagher.

Der Vollblutmusiker aus dem französischen Nantes, Philip Menard, der sich mit Haut und Haar dem Phänomen One-Man-Band verschrieben hat, singt, spielt Gitarre, Schlagzeug sowie Mundharmonika und verbreitet dabei eine Dynamik, von der sich seine Zuhörer in den Bann ziehen lassen.
Die Tradition der One Man Band reicht zurück in die Anfangszeit von Blues, Folk und Rock wo kreative Künstler wie Joe Hill Louis, Doctor Ross, Jesse Fuller oder auch der frühe Bob Dylan bewiesen, dass musikalische Kraft und Persönlichkeit eine komplette Band zu ersetzen vermögen.
Es ist ihm überzeugend gelungen, die eigene Spielweise in die seiner Vorbilder zu integrieren und daraus selbst einen Stil zu entwickeln. Davon konnten sich die Ascherslebener Bluesfreunde eindrucksvoll überzeugen.

 

Traditionsgemäß schloß das Herbstbluesfestival mit dem Bluesbrunch im Grauen Hof ab. Diesmal waren dort die Crazy Hambones zu Gast. Sicher vielen noch bekannt die Musiker um Michael Maass, der schon einige Male Gast war beim Ascherslebener Herbstblues.

Und natürlich wurde abschließend auch zur Session eingeladen und so spielten die Musiker der Crazy Hambones und der Autumn Blues Band gemeinsam zur Freude der Brunchgäste im Grauen Hof.

 

Bleibt nur anzumerken, dass es wieder eine bunte Mischung der Stilrichtungen des Blues war, die zu diesem Festival zu erleben gewesen ist. Leider haben sich nicht so viele Gäste zu diesem Festival einfinden können, was sicher auch wieder an der Fülle der Veranstaltungen geschuldet war. Sei des das Oktoberfest im Ballhaus, das Drachenfest mit Feuerwerk auf dem Flugplatz oder aber das Fest auf der Konradsburg in Ermsleben.

Hier zeigte sich auf jeden Fall die Notwendigkeit der besseren Abstimmung unter den Veranstaltern. Bleibt zu hoffen, dass der Herbstblues 2011, der dann wieder traditionsgemäß am 2. Oktoberwochenende stattfindet, besser vom Publikum gewürdigt wird als es in diesem Jahr der Fall war.

 

Hagen Hubert Möckel

 


Freitag, den 01.10.2010

LAGA

16:00 – 18:00 Uhr                     Good old Blues Brothers Boys Band

                                                                            (Grosse Bühne)

Grauer Hof

20:00 – 21:30 Uhr                     Andrea on the Wing 

21:45 – 00:00 Uhr                     Good old Blues Brothers Boys Band 

 

Samstag, den 02.10.2010

LAGA

13:00 – 15:00 Uhr                     FiJazzko (Große Bühne)

15:00 – 16:00 Uhr                     Anni Lenz "Hänschenklein goes to Jazz"

                                                                                  (Kinderbühne)

17:00 – 19:00 Uhr                     Jugendjazzorchester Sachsen Anhalt

                                                                              (Große Bühne)

16:00 – 18:00 Uhr                     City Jazz Band  (Bühne Weindorf)

 

Grauer Hof 

20:00 – 21:00 Uhr                     Autumn Blues Band

21:30 – 23:00 Uhr                     J. Bailey (USA/D)

23:30 - 01:00 Uhr                     Philippe Menard (Frankreich)

 


Sonntag, den 03.10.2010


Grauer Hof   Bluesbrunch


11:00 – 14:00 Uhr                     Crazy Hambones

 

Sessionsgäste:                           Autumn Blues Band

                                                J. Bailey (USA)

 

     

 

    Herbstbluesfestival 3. Oktober bis 5. Oktober 2010

    auf der LAGA und im Grauen Hof


 

     Karten für die Abendveranstaltungen erhalten Sie im Vorverkauf

     im Kulturbüro des Aschersleber Kunst -und Kulturvereins e.V.

     Kurze Str. 1

     Tel. und Fax 03473/816346

     Email: akku-aschersleben@t-online.de

     oder an der Abendkasse.

 

     Entritt: Freitag:                12.00 € / ermässigt 10.00 €

                Samstag:             15.00 € / ermässigt 13.00 €

                Festivalkarten:      25.00 €  (Fr. und Sa.)

                Sonntag:              16.00 €