Moritz Götze und Ralf Ziervogel auf der Herrenbreite

Kunstprojekte der Landesgartenschau Aschersleben, Moritz Götze, Ralf Ziervogel
Moritz Götze, Mond, 2010, Stahl, Holz, Draht, Mörtel, Durchmesser 7m // Ralf Ziervogel, Black Pam Pan XX (loose fit), 2010, Stahl Beton, Kunststoff, 5x5x10 m Foto: Sonja Trabant)

Kurztexte zu Palmen und Mond

 

Palmen in Aschersleben. Ein ungewöhnliches Bild. Das Fremde unerwartet in der Heimat. Zeichen der Sehnsucht wie der Globalisierung der Natur. Der Orient und damit Adam Olearius (1599-1671), der geistige Vater der Gartenschau, lassen grüßen. Eine Reminiszenz an Olearius` Reise nach Persien. Vier 10 m hohe Palmen kreuzen sich zu einem großen W – auf dem Bahnhofsvorplatz. Ralf Ziervogel, ein Berliner Künstler, verwendet seine Palmenformationen als Zitat. Der Hollywood-Klassiker „The mad, mad, mad, mad world“ (Eine total verrückte Welt) aus den USA ist Pate der Idee. In dem sehr populären Serienfilm ging es um die Suche nach diesen Palmenzeichen unter denen ein Schatz liegen sollte. So symbolisieren die Palmen die Suche nach der Fremde, die vielleicht keine Erfüllung findet, aber belehren und wieder glücklich in der Heimat enden kann. Ein Spiel mit fremden Gärten, Globalisierung und dem Traum vom Glück.

 

Ein Mond ist vom Himmel gefallen. Das stiftet Verwirrung in einem klar geordneten Garten. Den bunten Farben der erblühten Natur steht ein grauer Raumkörper gegenüber. Der Hallenser Künstler Moritz Götze hat im Bezug auf den großartigen Gottdorfer Globus Adam Olearius (1599-1671) ein Modell des Mondes auf die Erde geholt und verortet. Olearius zeigte mit diesem Globus überzeugend einfach das Himmelssystem. Moritz Götze beschränkt sich in einer von Informationen überfluteten Welt auf ein vollkommen vereinfachtes Modell eines Himmelskörpers, der unser ganzes Leben mitbestimmt. Alle Pflanzenphasen sind mit dem Mondzyklus verbunden. Eine frühe Erkenntnis der Zivilisation, die sich in der Mondkultur niederschlug. Gerade in Sachsen-Anhalt finden sich immer mehr Belege eines frühen astronomischen Wissens und einer Blüte einer frühen Kultur. Die Himmelsscheibe aus Nebra und astronomische steinzeitliche Anlagen sind Belege dafür.

 

Öffnungszeiten: wieder ab Januar 2011


 

 

 

Abbildungen:

 

Moritz Götze, Mond, 2010,

Stahl, Holz, Draht, Mörtel, Durchmesser 7m

 

Ralf Ziervogel, Black Pam Pan XX (loose fit), 2010,

Stahl, Beton, Kunststoff, 5 x 5 x 10 m,